Sonntag, 22. März 2009

Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Die Antwort soll ja angeblich zeigen, ob man Optimist oder Pessimist ist. Da in der letzten Woche nur ein neuer Auftrag reingekommen ist, wurde diese Woche von der Geschäftsleitung verkündet, daß bei der Regierung Kurzarbeit beantragt wurde. Das heißt, daß wir in Kürze nur noch drei Tage in der Woche arbeiten und die restlichen zwei Tage mit 55% von der Arbeitslosenversicherung bezahlt bekommen. Ob Arbeiter, die nur mit einer Arbeitserlaubnis hier arbeiten, ebenfalls von dieser Regelung profitieren, bleibt zu hoffen, macht aber irgendwie keinen Sinn. Eigentlich gefällt es mir ja, weniger arbeiten und dafür mehr Geld zu bekommen, aber es läßt mich nicht unbedingt ruhiger schlafen. Was bringt die Zukunft? Also aus meiner Sicht ist das Glas halb leer.
Aber man sagt auch: "Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung."

Mittwoch, 11. März 2009

"Landed Immigrant"

Gestern war er da, der Brief von der kanadischen Botschaft. In den Pässen war ein Visa zur einmaligen Einreise nach Kanada eingeklebt. Um den Status als "Landed Immigrant" (Daueraufenthaltsgenehmigung) zu bekommen, muß man nach Kanada einreisen. Doch wir sind ja schon in Kanada! Also mußten wir zur Grenze und einmal um den Schlagbaum fahren. Doch die US-Grenzer wollten uns nicht so einfach über die Grenze lassen. Wir mußten erst ein Besuchervisum ausstellen lassen. Fingerabdrücke wurden abgenommen und ein Foto wurde gemacht. Fragen ob man z.B. ein Terrorist oder Verbrecher ist, mußten mit nein beantwortet werden. Bei der Frage nach dem Reiseziel war die Antwort wahrheitsgemäß "Kanada"! Nach Entrichtung von 6 US-Dollar Bearbeitungsgebühr durften wir dann über die Grenze und nach einer Kehrtwende zurück zum kanadischen Grenzübergang. Dort bekamen wir dann einen Stempel in den Pass und den Durchschlag des Schreibens, das uns als "Landed Immigrant" ausweist.
Heute waren wir dann unsere Sozialversicherungsnummer ändern lassen. Keine 9 mehr als erste Ziffer! In drei Jahren dürfen wir dann die kanadische Staatsbürgerschaft beantragen. Mal sehen ob wir das dann auch wollen.

Sonntag, 1. März 2009

Warten. Worauf? Warum?

Der Spruch: ''Die Hälfte seines Lebens wartet der Mensch vergebens.'' kam mir heute in den Sinn.
Die letzten Tage habe ich eigentlich nur gewartet. Gewartet darauf das irgend was passiert. Daß vielleicht ein Auftrag reinkommt, damit wir wieder etwas zu tun haben. Zeichner, Schweißer und Isolierer stehen sich die Beine in den Bauch. Alle hoffen, daß vielleicht der Ölpreis steigt, damit im Ölfeld wieder investiert wird, daß der Schnee taut, damit im Ölfeld wieder gearbeitet werden kann, daß das amerikanische Konjunkturprogramm erfolgreich ist, damit wieder mehr Auto gefahren wird und der Bedarf an Öl steigt. Doch die Realisten sagen, daß sich in diesem Jahr nichts zum guten wenden wird. Man kann also nur warten.
Warten tue ich immer noch darauf, daß die Pässe von der Botschaft wieder zurück kommen, damit ich endlich die Ungewißheit mit der Arbeitserlaubnis und der damit verbundenen Arbeitgeberbindung hinter mir habe. Nicht daß ich jetzt gleich nach Erhalt der Daueraufenthaltsgenehmigung bei meinem jetzigen Arbeitgeber kündigen will, aber ich will zumindest die Möglichkeit haben, mir einen neuen Arbeitgeber suchen zu dürfen.
Auf sich warten läßt auch der Frühling. Nachtfröste von -27°C und Schnee stehen immer noch auf dem Programm. Ich bin das Schneeschippen und die hohen Gasheizungskosten leid.
Doch man kann nur warten, hoffentlich nicht vergebens.